Das Außenministerium reagierte heute förmlich auf die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemachte Darstellung, in der die WHO behauptete, seit Jahrzehnten einen regulären technischen Austausch mit Taiwans Gesundheitsbehörden unterhalten zu haben.
Der Stellungnahme der WHO ging eine crowd-finanzierte Anzeige in der New York Times voran, in der der WHO eine Isolierung Taiwans vorgeworfen wurde.
Das Außenministerium betonte, dass es zwar Kommunikation mit Experten aus Taiwan gebe, Taiwans gegenwärtige Teilnahme an WHO-Aktivitäten wegen des Druckes aus China jedoch sehr begrenzt sei. Dies hindere Taiwan nicht nur am Erhalt von Erster-Hand-Informationen zum Stand der Epidemie, sondern verhindere auch, dass Taiwan seine Epidemiepräventionserfahrungen mit anderen Ländern teilen könne.
Chen Longjin (陳龍錦) , Direktor der Abteilung für Internationale Organisationen im Außenministerium, sah die Reaktion der WHO als Bestätigung, die Existenz Taiwans ernsthaft wahrzunehmen und öffentlich die Teilnahme Taiwans zu diskutieren: „Jedoch zeigte sich die WHO bisher nicht in der Lage, dem politischen Druck der Regierung Chinas zu widerstehen, die Prinzipien der Professionalität und Neutralität aufrechtzuhalten und Taiwans vollständige, ungehinderte Teilnahme zu akzeptieren. Sogar im Bericht zur Epidemie wird Taiwan als Teil Chinas betrachtet und Taiwan in das Epidemiegebiet Chinas einbezogen. Es ist sehr offensichtlich, dass es bis zu einer vollständigen Teilnahme Taiwans an den Treffen, Mechanismen und Aktivitäten der WHO noch ein langer Weg ist.“